Laut und widerständig: Tausende Metallerinnen und Metaller protestieren gegen Siemens-Sparpläne in Berlin
Es war ohrenbetäubend. Mehrere Tausend Siemens-Beschäftigte und Betriebsräte aus ganz Deutschland und UnterstützerInnen kamen am Donnerstagmorgen in Berlin-Neukölln zusammen, um für den Erhalt ihrer Werke und gegen die Sparpläne des Siemens Konzerns zu protestieren. Tausende Arbeitsplätze in Deutschland sind bedroht, ein großer Teil davon in Ostdeutschland. Die Kolleginnen und Kollegen aus den Werken in Leipzig-Plagwitz und Görlitz füllten die ersten Reihen der Kundgebung.
Im Görlitzer Gasturbinenwerk sind von den Schließungsplänen 1000 Stellen bedroht, in Leipzig 270, Im Berliner Gasturbinenwerk will Siemens 300 Stellen abbauen, und im Berliner Dynamowerk soll die Fertigung mit 700 Beschäftigten schließen. Insgesamt will Siemens weltweit 6900 “Vollzeitäquivalente” abbauen, davon die Hälfte in Ostdeutschland.
Doch der Widerstand gegen die Pläne hat in den letzten Wochen kräftig Fahrt aufgenommen. In Leipzig-Plagwitz hält der Stadtteil zu den Beschäftigten und viele AnwohnerInnen, Gewerbetreibende oder Kunstschaffende beteiligen sich an Aktionen oder unterstützen den Protest mit ihrer eigenen Kreativität – wie beispielsweise mit dem “PLGWTZ”-Plakat, das in Plagwitz nicht zu übersehen ist und dass auch den Kopf dieses Blogs ziert.
Nach Ende der Kundgebung am Donnerstagmorgen, nach den Reden der GewerkschafterInnen und der Politprominenz kamen die Siemens-Betriebsräte aus ganz Deutschland zum Siemens-Betriebsrätetag zusammen, um über das weitere Vorgehen zu beraten. jme