Siemens-Kraftwerkschef Meixner besucht Leipzig/Kretschmer will für Siemens kämpfen

Nach seinem Besuch in Görlitz vorige Woche kommt der Chef der Siemens-Kraftwerkssparte nun auch nach Leipzig. Am kommenden Mittwoch wird Willi Meixner erstmals das Werk in Plagwitz besuchen und sich der Belegschaft stellen. “Wir werden ihm die Geschlossenheit des Widerstands demonstrieren und unsere Entschlossenheit: Wir fordern die Rücknahme der Schließungspläne und einen auf die Zukunft gerichteten Dialog”, sagte der Betriebsratsvorsitzende Thomas Clauß am MIttwoch.

Unterstützung kam am Mittwoch aus der Politik. Der designierte Ministerpräsident Sachsens, Michael Kretschmer (CDU), sagte im Interview mit MDR aktuell, dass er die Schließung der Siemens-Standorte in Görlitz und Leipzig verhindern wolle. “Die Argumente sind aus meiner Sicht auch auf unserer Seite. In Zeiten, wo wirklich Fachkräftemangel herrscht, muss man doch alles dafür tun, dass diese Leute nicht weggeschickt werden, nicht entlassen werden, sondern dass man die Chance nutzt, da eine große Anzahl von richtig gut ausgebildeten Leuten mit einer breiten Zulieferkette zu haben”, sagte Kretschmer dem Sender. “Das zerstört man nicht.” Der Freistaat Sachsen sei im Gespräch mit Siemens und sei auch bereit sich zu engagieren. Dafür müsse aber Siemens zunächst ein “zukunftsfähiges” Konzept vorlegen, so der Politiker weiter.

Steffen Reißig von der IG Metall Leipzig kündigte weitere Aktionen der Plagwitzer Beschäftigten  bis zum Jahresende an. “Wir freuen uns, dass der Protest immer breiter wird”, sagte Reißig. Parallel arbeiteten Betriebsrat und Gewerkschaft weiter an Konzepten für die Zukunft des Werks.  “Bei seinem Besuch wird sich Herr Meixner sowohl ein Bild von den Potenzialen machen können, die das Werk zu bieten hat als auch von den Potenzialen, die der kreative Widerstand der Plagwitzerinnen und Plagwitzer hat”, sagte Reißig.

Den Jahresauftakt für den weiteren Protest bildet ein Fest für die Siemens-Beschäftigten und die Nachbarschaft sowie die Unterstützerinnen und Unterstützer in der Schaubühne Lindenfels am 9. Januar.