vor fast genau 2 Jahren, am 17. November 2017, hat uns das damalige Siemens-Management mitgeteilt, dass der Siemens-Standort Leipzig / Plagwitz innerhalb von 18 Monaten komplett geschlossen und die Produktion verlagert werden soll.
Unmittelbar danach waren und sind wir als Betriebsrat und Belegschaft bis heute mit einer Achterbahn sondergleichen konfrontiert.
Der Betriebsrat des Siemens Kompressorenwerks aus Leipzig-Plagwitz gehörte in diesem Jahr zu den zwölf Nominierten des Deutschen Betriebsratspreises. Die Kolleginnen und Kollegen hatten Anfang November die Gelegenheit ihre Arbeit der letzten Jahre vor einem Fachpublikum im Alten Bonner Plenarsaal vorzustellen. Der Deutsche Betriebsratspreis ist eine Initiative der Fachzeitschrift „Arbeitsrecht im Betrieb“ und wird seit 2009 jährlich vergeben. Der Preis würdigt engagierte Betriebsratsarbeit und will das wichtige Engagement der betrieblichen Interessenvertretung in Deutschland öffentlich machen und nachhaltig unterstützen. Zu den Nominierten zu gehören, gilt bereits als Auszeichnung.
Betriebsrat Siemens Compressor Systems GmbH auf dem Deutschen Betriebsrätetag 2019 Foto: IG Metall
Die Nominierten für den Deutschen Betriebsräte-Preis 2019 stehen fest: Eine Nominierungen geht an den Betriebsrat der Siemens Compressor Systems GmbH in Leipzig.
Die Jury hat entschieden und nominiert zwölf aus 80 eingereichten Projekten für den Deutschen Betriebsräte-Preis. Dieser wird vom 5.-7. November 2019 auf dem Deutschen BetriebsräteTag im Plenarsaal im Alten Bundestag unter der Schirmherrschaft von Bundesminister Hubertus Heil vor ca. 1.000 Gästen verliehen.
vor anderthalb Jahren, im Oktober 2017, veröffentlichte das Siemens-Management Pläne zur Schließung zahlreicher Standorte, u. a. unseres Verdichterwerks in Leipzig-Plagwitz. Dank des entschlossenen, aber auch konstruktiven Widerstandes der Belegschaft und des enormen Rückhalts aus Politik und Gesellschaft konnte der Niedergang des traditionsreichen Unternehmens verhindert werden. Im September 2018 verkündete das Management, stattdessen den Verkauf des Leipziger Werks prüfen zu wollen.
Straßenfest “Bohei und Tamtam” am Samstag-Nachmittag in Plagwitz. “Parade der Werktätigen” in der Karl-Heine-Strasse mit Beteiligung der Streikenden von Halberg-Guss und solidarischen Werktätigen der Leipziger Betriebe Siemens-Kompressorenwerk, Kirow und Mikrosa. Foto: Wolfgang Zeyen
Unsere Online-Petition war dabei ein wichtiger Baustein im Kampf um den Werkserhalt. Mit rund 8.900 Stimmen im Rücken konnten wir den notwendigen Druck aufbauen. Mit Ihrer Stimme haben wir der Konzernspitze gezeigt, dass Standortentscheidungen nicht am Schreibtisch getroffen werden können. Mit Ihrer Stimme haben Sie aber auch den 270 Beschäftigten gegenüber Solidarität erwiesen. Die breite Unterstützung aus Plagwitz, aus Leipzig, aus Sachsen und schließlich aus dem ganzen Land hat uns überwältigt und motiviert. Dieses positive Signal wirkte in einer aufwühlenden Zeit wie ein Fels in der Brandung für uns.
Nach wie vor ist die Zukunft für unsere Belegschaft ungewiss. Anfang des Jahres wurden die Verkaufsaktivitäten seitens Siemens plötzlich gestoppt – ein für uns überraschender Strategiewechsel. Am 8. Mai 2019 verkündete das Siemens-Management schließlich die Ausgliederung der gesamten Sparte „Gas and Power“ aus dem Konzern, zu der neben dem Werk in Plagwitz u. a. Standorte in Görlitz, Berlin und Erfurt gehören. Der Börsengang des neuen Unternehmens ist für 2020 geplant und wir gehen davon aus, dass spätestens dann die strategische Ausrichtung des neuen Unternehmens transparent ist.
Sicher ist jedoch, dass die Belegschaft auch weiterhin hinter ihrem Produkt und ihrem Produktionsstandort steht und alles dafür tun wird, beides bestmöglich und zukunftsfähig zu entwickeln. Ohne Sie wären wir heute jedoch nicht in dieser Position – und dafür gilt Ihnen, liebe Unterstützerinnen und Unterstützer, unser größter Dank!
Metallerinnen und Metaller der Siemens Compressor Systems GmbH
Der Kampf für den Erhalt des Siemens Kompressorenwerks in Leipzig-Plagwitz geht unvermindert weiter. Zur Unterstützung werden online Unterschriften gesammelt. Tragt euch ein!
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Rund 240 Beschäftigte des von Schließung bedrohten Siemens-Kompressorenwerks in Leipzig-Plagwitz haben am 31. Januar vor ihrem Betrieb Luftballons steigen lassen. Sie schickten damit einen Gruß an die Siemens-Hauptversammlung nach München. „Aktion anlässlich der Siemens-Hauptversammlung“ weiterlesen
Die Kolleginnen und Kollegen des Siemens-Kompressorenwerks in Leipzig-Plagwitz bedanken sich bei den mittlerweile über 7500 Unterstützerinnen und Unterstützern. Am Mittwoch, den 31. Januar findet anlässlich der Siemens Hauptversammlung um 8.30 eine Aktion für den Erhalt des Plagwitzer-Werks vor dem Tor in der Gießerstraße 44 statt.
Rund 7000 Menschen beteiligten sich am 19. Januar an der IG Metall Demonstration “Tradition bewahren, Arbeitsplätze sichern, Zukunft gestalten” in Görlitz. Auch Beschäftigte des Siemens Kompressorenwerks in Leipzig-Plagwitz nahmen teil und machten deutlich, dass der Kampf für den Erhalt der Siemens-Standorte solidarisch geführt wird.
Neben der Bildergalerie ist am 9. Januar auch ein kleiner Film beim Neujahrempfang in der Schaubühne Lindenfels entstanden. Wir kämpfen weiter und stehen gemeinsam für den Erhalt des Siemens Kompressorenwerks.
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Am 9. Januar lud die IG Metall Leipzig die Siemens-Beschäftigten und ihre Unterstützerinnen und Unterstützer zum Neujahrsempfang in die Schaubühne Lindenfelds in Plagwitz ein. Rund 300 nahmen teil und genossen einen unterhaltsamen Abend, der allen Mut für den Kampf um den Erhalt des Siemens-Kompressorenwerks machte. „Bildergalerie vom Neujahrsempfang“ weiterlesen