Gefeierte Solidarität mit Plagwitz

Rund 300 Beschäftigte von Siemens in Plagwitz und ihre UnterstützerInnen trafen sich am frühen Dienstagabend in der Schaubühne Lindenfels. Die IG Metall Leipzig hatte zum Neujahrsempfang geladen.

„Der Abend zeigt, was wir erreicht haben. Wir haben es geschafft, dass unser Werk nicht nur in der medialen Aufmerksamkeit, sondern auch in der Aufmerksamkeit des Siemens-Vorstandes steht“, sagte der Betriebsratsvorsitzende Thomas Clauß. Das sei die Voraussetzung für ergebnisoffene Gespräche über den Erhalt des Standortes.

Der Betriebsrat arbeitet weiter zusammen mit externem Sachverstand an alternativen Umtetnehmenskonzepten. „Wir haben allen Grund, selbstbewusst den Ball aufzunehmen und diesen Umbruch mitzugestalten“, sagte Clauß weiter.

Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung sagte, er sei sehr beeindruckt davon, was die Belegschaft bislang geschafft habe. „Das Siemens den Standort Plagwitz schließen will, ist und bleibt eine Sauerei“, so Jung. Er appellierte an die Anwesenden, den kreativen Widerstand fortzuführen: „Sie haben die volle Solidarität der Stadt.“

Bernd Kruppa, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig, im Gespräch mit Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung.

Es ist mit der Siemens-Kampagne gelungen, den Stadtteil zu mobilisieren und zu zeigen, dass Industrie, Wohnen und Stadtteil zusammengehören, dass Arbeit und Leben keine voneinander trennbaren Bereiche sind. Für die Siemens-Belegschaft und ihre UnterstützerInnen war der Neujahrsempfang nur der Auftakt für den weiteren Protest für den Erhalt ihres Werkes. jme